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Digital News Report 2023

Judith Wöss
2 Minuten

Die globalen Trends werden immer mehr auch in Österreich erkennbar. Mehr digitale Nutzung, Transformation von traditionellen und gefestigten Angeboten, Problematik um die Print-Nachrichtenquellen, allgemeiner Rückgang an Interesse an Nachrichten und eine Sättigung in der Nutzung.

Der Konsum von Nachrichtenquellen stagniert

Die Nutzung von Nachrichtenquellen war im Vergleich zum Vorjahr in allen Kanälen rückläufig. TV bleibt zwar wie schon im Jahr 2022 die am häufigste genutzte Nachrichtenquelle mit 54,1%, verliert aber gegenüber dem Vorjahr fast 8 Prozentpunkte.

Bei den Hauptnachrichtenquellen können Radio (+1 Prozentpunkt) und Soziale Medien (+0,3 Prozentpunkt) einen leichten Zugewinn verbuchen, gedruckte Tageszeitungen bleiben konstant.

Der Großteil der 18–24-Jährigen (57,8%) gab an mehr als zehn Mal täglich auf das Internet zuzugreifen, mit steigendem Alter sinkt der Anteil. Über alle Altersgruppen hinweg greift die Hälfte aller Befragten mindestens sechs Mal täglich auf das Internet zu.

Nachrichtenmarken verlieren im Offline-Bereich

Offline verliert gegenüber den Online-Nachrichtenmarken. Generell sind die meistgenutzten Nachrichtenmarken von Rundfunkmarken und Boulevardzeitungen, online als auch offline zu finden. Auch bei der Online-Nutzung gab es Verluste, nur drei Marken konnten in den Top 10, ihre Nutzung ausbauen: derstandard.at (+1,3 Prozentpunkt), heute.at (+1,2 Prozentpunkt) und kleinezeitung.at (+1,3 Prozentpunkt).

Über alle Marken hinweg, konnte die Online-Nutzung ihren Konsum ausbauen, speziell die Nutzung der Online-Tageszeitungen.

Gemischte Nachrichtennutzung steigt

Die digitale Mediennutzung steigt: nicht nur die überwiegend digitale Nutzung steigt, auch die gemischte Nachrichtennutzung verzeichnet Zuwachs. 2023 liegt der Mischkonsum bei 53% der Befragten, um 1,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Die reine Offline-Nutzung sinkt. Wie auch schon in den Jahren davor, nimmt die digitale Nutzung mit dem Alter ab. Der Peak der Online-Nutzung hinsichtlich des Alters liegt bei den 18–24-Jährigen (39,6%).

Digital VS Traditionell

Quelle: DNR 2023 S. 31; Frage: Sie haben angegeben, dass Sie diese Nachrichtenquellen letzte Woche genutzt haben. Welche davon würden Sie als Ihre Hauptnachrichtenquelle bezeichnen? Frage: Welche der folgenden Geräte haben Sie letzte Woche zum Abrufen von Nachrichten genutzt, falls überhaupt eines? Basis = 18-24 (134); 25-34 (260); 35-44 (265); 45-54 (299); 55+ (783)


Der beliebteste Weg (34,6%) auf die Online-Nachrichten zuzugreifen ist der direkte Weg über die Website oder App. Gefolgt von der Eingabe des Namens der Website in eine Suchmaschine (32,0%) und Social Media (29,9%).

Wenig interessant sind Newsreader- Seiten oder Apps die Quellen zusammenfassen (9,5%).

Soziale Medien als Hauptinformationsquelle gewinnen an Bedeutung

Mehr Relevanz bekommen Soziale Medien als Hauptinformationsquelle. 13,6% der Befragten nannten Soziale Medien als Hauptinformationsquelle. Die höchste Nutzung verzeichnete die Altersgruppe der 18–24-Jährigen mit 38,1%. Die Medien Facebook (23,7%), YouTube (21,3%), WhatsApp (20,4%) und Instagram (12,6%) sind die meistbenutzen Sozialen Medien im Punkt Hauptinformationsquellen. Wobei Facebook seit Jahren einen konstanten Rückgang verzeichnet. Erstmals schafft es TikTok unter die Top 5 mit 5,8%.

Digitale Nachrichtenabos im Wachstum

Langsam, aber stetig steigt die Bezahlung für Online-Nachrichten auf 14,3%. Vor allem die jüngeren Zielgruppen bezahlen für die Nutzung von Online-Nachrichten. Die höchste Affinität hat die Alterskategorie der 25–24-Jährigen. Am wenigsten interessant sind bezahlte Online-Nachrichten für die 55+ - Jährigen. Die Bezahlung von Online-Nachrichten steht in Verbindung mit dem Haushaltseinkommen, je höher das Haushaltseinkommen, desto eher wird für Online-Nachrichten bezahlt.

Bezahlung für Online-Nachrichten

Quelle: DNR 2023 S. 102, Haben Sie im vergangenen Jahr für Online-Nachrichten bezahlt oder haben Sie einen gebührenpflichtigen Online-Nachrichtendienst genutzt? Basis (2023) = 2029; Basis (2022) = 2004; Basis (2021) = 2000; Basis (2020) = 2005; Basis (2019) = 2010

Die beliebteste Bezahlmethode ist die laufende Zahlung in Form eines Abonnements (41,1%). Danach folgen Print-Digital-Kombi-Pakete bzw. der freie Zugang zu einem digitalen Angebot eines Print-Abonnements (29,8%).

Das meist erworbene Online- Nachrichtenabonnement ist „KronePur“ mit 23,6% gefolgt von „Die Presse“ (21,7%) und der „Kleinen Zeitung“ (20,8%).

Podcasts gewinnen an Beliebtheit

Mehr als ein Drittel (34,3%) der Befragten gaben an Podcasts zu nutzen. 2,9 Prozentpunkte mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Beliebt sind Themen aus den Sparten Wissenschaft, Technologie oder Wirtschaft. Gefolgt von Nachrichten, Politik und Lebensstil.

Die Podcast-Nutzung nimmt mit dem Alter ab. Fast zwei Drittel (63,7%) der 18–24-Jährigen hören regelmäßig Podcasts, hingegen bei den 55+ Jährigen nur mehr 21,1%.

Fazit

Die digitale Nachrichtennutzung steigt bei der jüngeren Zielgruppe. Die ältere Zielgruppe setzt weiterhin auf traditionelle Nachrichtenquellen, sprich Offline-Medien. Um eine breite Zielgruppe über die gesamte Bandbreite der Alterskategorien zu erreichen ist eine Kombination von Offline und Online-Nachrichtenmarken zu empfehlen. Zu dem steigt der gemischte Konsum von Offline und Online-Nachrichtenmarken, daher ist es ratsam bei der Buchung von traditionellen Offline-Nachrichtenkanälen in Print, TV und Radio das entsprechende digital Volumen mitzudenken.

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