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15sec Festival in Graz

Axel Bosenge, Kerstin Schiessler
2 Minuten

Fünfzehn Sekunden können überraschend lang sein. Zum Beispiel, wenn man seiner unbekannten Sitznachbarin tief in die Augen schaut, ohne etwas zu sagen. Oder wenn man sich fünfzehn Sekunden lang eine Tür vorstellen soll, durch die man dann endlich hindurchtritt. Beim Fifteen Seconds Festival tut man genau das - unter anderem, denn das Festival ist unglaublich vielseitig, spannend und inspirierend. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Jahr dabei sein durfte, und falls ihr auch einmal die Gelegenheit dazu habt, kann ich euch ungefragt zwei gute Ratschläge mit auf den Weg geben.

Erstens: studiert schon vorab das Programmheft. Das Festival präsentiert an zwei Tagen 150 internationale Speaker:innen zu zehn verschiedenen Zukunfts-Themen, und das an vier unterschiedlichen Veranstaltungsorten, es ist also völlig unmöglich auch nur annähernd alles abzudecken. Für mich persönlich waren die Themenschwerpunkte »Web3« und »Universal Design« am interessantesten, also Fragen zur nächsten Generation des Internets und der Anspruch, Produkte, Umgebungen und Systeme so zu gestalten, dass sie möglichst jeder Mensch nutzen kann. Ein definitives Highlight war dabei der Keynote Vortrag von Marcus Collins »Back to the Future: The Evolution of Brand«, in der er auch seine Erfahrungen als Digitalstratege für Beyoncé mit uns teilte. Besonders praxisrelevant für meine Arbeit war dagegen eine Präsentation zum Thema »Google Analytics 4: Was muss beim Wechsel beachtet werden?« von Jan Königstätter. Enttäuscht hat mich keiner der Vorträge, und wie gesagt, das Fifteen Seconds Festival ist unglaublich vielseitig und abwechslungsreich. Unmöglich, nichts Neues dabei zu lernen.

Zweitens: Jogginghosen und Sneakers sind absolut okay. Lasst den Anzug zuhause.

- Axel Bosenge


If everyone thinks you´re crazy, you´re probably on the right track

So lauteten die einleitenden Worte zum Fifteen Seconds Festival in Graz.

Zum ersten Mal seit Pandemiebeginn kamen Entrepreneurs, Marketeers, Student*innen, Creators und viele mehr wieder im großen Rahmen in der Stadthalle zusammen.

Die zweitätige Veranstaltung mit internationalen Speaker*innen behandelte dieses Jahr vor allem Themen wie Web3, Female Leadership, Ungendered Lifestyle, Plant-Based und die Zukunft der Mobilität.
Als Leitthema stand wie immer „Curiosity“ im Fokus – ein Begriff, der für die zwei Gründer vor allem die Voraussetzung für geniale Ideen und Lösungen bedeutet. So weit, so gut. Problematisch ist nur, dass wir durch starre Bildungssysteme und unser Umfeld drastisch an Kreativität, Neugier und Fantasie verlieren. Während wir mit fünf Jahren noch 98% unserer Vorstellungskraft besitzen, sind es mit zehn Jahren gerade 30% und mit 30 Jahren überhaupt nur mehr 2%. Dieser Verlust an Kreativität hindert auch daran, neue, innovative Lösungswege zu denken, die in dieser besonders schnelllebigen Zeit doch so wichtig wären.

Um hier aber nicht zu negativ zu werden – mehrere Eigenschaften können uns dabei helfen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken:

• Scheitern willkommen heißen und daraus lernen
• vernetzt denken, alle Blickwinkel offenhalten
• ganz viel Empathie als Form der Curiosity
• Humans first! Menschliches Potenzial erkennen, nützen und fördern als großer Wettbewerbsvorteil

Und diese Eigenschaften spiegeln auch das Festival ganz gut wider: Viele Menschen, die zusammenkommen und gemeinsam über die Zukunft nachdenken – mit einem positiven Mindset.

- Kerstin Schiessler

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